Etliche sind in Unwissenheit über Gott

1. Kor. 15,34

 

Damals gabe es in Korinth „etliche" . Die gibt es auch heute noch.

 

Etliche sind heute noch Unwissende über Gottes Wort.

 

Hätten diese ,,Etlichen" damals besser erkannt, wer Gott und was Sein Wort ist,

 

so hätten sie erkannt, daß menschliche ldeen nicht mit den Gedanken Gottes verbunden werden können.

 

 

 

Wird ein Bibelwort aus der Schrift herausgenommen, um darauf eine Lehre aufzubauen ohne daß dem übrigen Wort Rechnung getragen wird, liegen Irrtümer vor.  Oder aber, wenn andere Stellen dagegenstehen, dann liegen Irrtümer vor. Etliche sind nicht nur Unwissende über Gott, sondern sie lehren auch Unwissenheit. Und so werden in der Folge Irrtümer gelehrt.  So entsteht eine lrrlehre.

 

Wie ernst redet da Gottes Wort und fügt hinzu, daß nicht viele Lehrer in der Gemeinde Jesu sein sollen (Jak. 3, 1). Gottes Wort ist selbstauslegend. Und wie gefährlich ist es, eine Lehre aufzustellen, die einer Wortprüfung gar nicht standhalten kann. Wie gefährlich ist es, biblische Lehren zu vertreten und ohne eine Prüfung mit dem übrigen Wort Gottes solche einfach weiterzugeben. Ein Falschlehrer wird von Gott als in Ungerechtigkeit gesehen. Deshalb gebietet der Herr, daß jeder, der den Namen des Herrn nennt, von der Ungerechtigkeit abstehen soll (2.Tim. 2, 19). Eine Endzeit-Sünde ist es, wenn Gläubige sich selbst anmaßen, Lehrer zu sein (2.Tim. 4, 3-4). Die Frucht solcher fleischlichen Bemühungen sind sektiererische Menschen (Titus 3, 10). Auch Gotteskinder können sektiererische Menschen sein. Allen diesen gilt jedoch das Wort der ,,Abweisung", weil sie mit der Irrlehre sündigen! Irrlehre ist eine Ungerechtigkeit. Der von Gott berufene Lehrer wird immer eine erkennbare Demut zeigen. Denn dem Demütigen (Lehrer) gibt Gott die Gnade (zu lehren) (1.Petr. 5, 5). lst eine Äußerung zum Wort vorhanden, ohne daß die biblische Lehre damit übereinstimmt, hat Gott Seine Gnade dafür nicht gegeben und die Demut war Schein. Falsche Lehrer oder Irrlehrer erkennt man an ,,ihrem Zug zur Gesetzlichkeit". Nicht, daß sie gesetzlich sein wollen, aber sie sind es, weil sie sich nicht im Lichte Gottes erkennen! Und sie tun es, weil sie Gott nicht genug erkannt haben!

 

 

 

Das Gesetz war den lsraeliten gegeben, welche ,,im Fleische" Gott dienten.

 

Und weil im Gesetz keine Rettung war, mußte dieses dem Besseren weichen.

 

Der unter Gesetz stehende Mensch befindet sich in Knechtschaft.

 

Darum stand das knechtische ,,DU SOLLST" hinter dem geforderten Gottesdienst. Zum Dienst des Gesetzes im Fleische war ,,Werksschaffen" nötig, denn ihre Gerechtigkeit vor Gott lag im ,,Werk" (in der Tätigkeit). Da aber keiner der Menschen das Gesetz halten konnte und das Gesetz sagt: ,,Wer sündigt soll sterben" (Hes. 18, 4), verurteilte das Gesetz jeden Werksgerechten zum Tode. Das ist der Grund, warum das Wort Gottes als vom Gesetz des Todes redet. ln Christus ist das Gesetz erfüllt worden, Er war ohne Sünde, Er war kein Ubertreter des Gesetzes. Ja, Jesus hat uns losgekauft vom Fluch des Gesetzes durch Sein Opfer am Kreuz (Gal.3, 13). Sein Leben hat der treue Herr dafür gegeben, daß wir von der Knechtschaft und vom dem Gesetz und vom der Gerechtigkeit der Werke und vom dem leiblichen Tod entrissen würden. Erinnern wir uns an den Auszug aus Ägypten? Das war der Auszug aus der Knechtschaft, die Befreiung zu einem neuen Leben. Könnten wir uns nach vollbrachtem ,,Werk auf Golgatha" (Gott schloß die Werkszeit mit dem größten Werk aller Zeiten ab) den überwundenen Dingen wiederum zur Verfügung stellen? Nie mehr wollen wir uns mit dem verbinden, was unser Herr überwunden hat! Vielmehr blicken wir nunmehr auf das, was uns in Christo geworden ist:

 

Anstelle des Fleischesdienstes - der Dienst im Geiste (2. Kor. 3, 8);

 

anstatt der Knechtschaft - die Freiheit;

 

anstatt des Gesetzes - die Gnade;

 

anstatt des Werkes - die Liebe;

 

anstatt des Todes - das Leben.

 

 

 

Die Gnade ist die Grundlage unserer Errettung (Eph. 2, 8), denn sie wird jedem Glaubenden von Gott her gegeben. So ist die Gnade nicht mit dem Gesetz zu verbinden, denn das Gesetz rechnet die Übertretung dem Sünder verantwortlich zu. Die Gnade aber beginnt nur zu wirken nur bei Vergebung. Würde Gott dem Sünder nicht vergeben, könnte sich die Gnade Gottes nicht mächtig erweisen. Durch die Gnade, die wir bekommen, wird der Dienst des Fleisches ersetzt durch den Dienst im Geiste. Denn wenn wir im Geiste leben, so laßt uns auch im Geiste wandeln (Gal.5, 25). Daher kennen wir nun niemand nach dem Fleische (2. Kor. 5, 16). Der Wandel eines Gotteskindes kann somit nur in der Freiheit geschehen. Denn zur Freiheit hat Christus uns freigemacht (Gal. 5, 1). Wer nicht in dieser Freiheit lebt, oder diese nicht kennt, kann niemals im Geiste wandeln. Leider wissen nur die wenigsten Gläubigen überhaupt, was Freiheit ist. Würden die Erretteten in der Freiheit des Geistes leben, wären jene auch persönlich frei, auch frei von Gesetzlichkeiten; dann würden einzelne und Gemeinden fruchtbar sein. Weshalb nur lassen sich die Gläubigen so sehnsüchtig gern unter ein Joch der Knechtschaft stellen, ja, sie lieben es von ganzem Herzen, weil sie fleischliche Christen sind, welche die Freiheit nicht kennen. Zwar halten sie sich dafür, jedoch sie kennen die Freiheit nicht! Sonst würden jene niemals sich unter Gesetzlichkeiten stellen und gar noch Freude daran finden, wie andere ihre Lehrmeinungen zum Anlaß nehmen, die durch Christus gewordene Freiheit zu verachten und sich ihren gesetzlichen Irrungen unterstellen.

Ein gesetzlicher Christ kennt die Liebe Gottes kaum oder nur ganz schwach, denn er denkt, seine Erkenntnisse (dabei kann es sich sogar um exakte Schriftwahrheiten handeln) seien höher als die Liebe Gottes. Unter Liebe Jesu verstehen solche ihren Gehorsam und ihre Erkenntnis zu irgendeiner Wortaussage. Dabei redet die Schrift von der diese Erkenntnis übersteigenden Liebe des Christus. Sektiererische Menschen erkennen wir in ihrer Haltung zur Verdrehung des Wortes und dem Ausleben ihrer ,,die Liebe übersteigende Erkenntnis des Christus"! Der Dienst der Liebe in göttlicher Gnade erwies sich im Erdenleben unseres Herrn: ,,im Dienen". Dieser Liebesdienst unterwirft sich. „Ich bin gekommen, oh Gott deinen Willen zu tun.“(Hebr. 10,7). Wer also seine Erkenntnisse anderen abfordert oder aufzwingt, dient damit nicht der Liebe, sondern ,,herrscht" gesetzlich über andere (1. Petr. 5, 3).

Die Folgen nicht erkannter Freiheit sind immer gegen Gott gerichtet. Sicherlich will jedes Gotteskind recht vor dem Herrn stehen und die Entscheidungen im Sinne Christi fällen. Dennoch besteht ein Unterschied unter den Gläubigen und in bezug auf das Erkennen des Wortes. Das Feld reicht hier von gesunder Basis bis zur Sekte, die Leben und Nachfolge bestimmt. Die Ursachen dafür liegen im Wesen nicht erkannter Freiheit - zu der Christus und nicht der Mensch uns berufen hat. Bei der Freiheit verhält es sich ähnlich der Wahrheit, welche zuerst erkannt werden muß, um uns frei werden zu lassen (Joh" 8, 32). Zuerst müssen wir die Freiheit erkennen, bevor wir ihre Segnungen genießen können. Aber gerade darum, weil die Kinder Gottes nicht in dieser Freiheit leben, versucht man, Gott zu gefallen - außerhalb der Freiheit. Hierbei gleiten solche in die gesetzliche Linie, die aber Gott sehr entgegen ist. Ein sich immer wiederholendes Symptom ist, daß sie fest glauben, sie würden darin den Willen Gottes tun, indem sie sich den als echt erkannten biblischen Aussagen radikal unterwerfen. Dieses Verhalten kann richtig, aber auch falsch sein. Vor Gott entscheidet lediglich das Motiv, nicht aber die Entscheidung selbst. Aber der echte Beweis der Falschheit liegt dann vor, wenn von anderen gefordert wird, ihre Erkenntnis anzuerkennen. Jede Forderung zur Unterwerfung nach menschlicher Erkenntnis ist blankes Teufelswerk! Jetzt wird wohl die Frage kommen: Wieso ist das ein Werk des Teufels!? Es kann doch nicht falsch sein, wenn die Gläubigen dem Worte Gottes gehorsam werden. Sicher will Gott den Gehorsam der Seinen der Schrift gegenüber. Gott aber hat den Grundsatz der Freiheit festgelegt, und dieser Grundsatz wird satanisch mißbraucht. Die Ehre bekommt Gott allein, sobald sich die Gläubigen ,,freiwillig" dem Worte Gottes unterstellen.

 

Wenn der Mensch mit menschlichen Mitteln andere zum Gehorsam zieht, hat der Mensch und nicht Gott die Ehre. Gesetzlich Gläubige sind also jene, die Gott die Ehre rauben. Deswegen legt die Bibel so großen Wert auf die freie Willensentscheidung des Menschen: ,,Wer da will, komme und nehme das Wasser des Lebens" (Offenb.22,17l. Oder aber im Verhältnis des Herrn zu lsrael spricht Er: ,,Wie oft habe ich euch versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt" (Matth. 23,37). Noch weitere Stellen ließen sich heranziehen, um den göttlichen Wert der unbeeinflußten Freiwilligkeit zu erkennen. Zunächst scheint wohl erforderlich, daß wir uns der biblischen Begrifflichkeit bedienen. Allerdings ist die Voraussetzung, diese auch selbst zu kennen. An dieser Stelle darf mit aller Nachhaltigkeit gesagt werden, daß es in der Endbeziehung völlig gleich ist, ob die Bekehrung als: Errettung, Erlösung, Wiedergeburt, Rechtfertigung, Salbung, Versiegelung, Versöhnung, Vergebung, Begnadigung bezeichnet wird, um ein Kind Gottes zu beschreiben - wie dies ja auch die Bibel tut. Damit gibt es ohne Rechtfertigung keine Erlösung, ohne Errettung keine Salbung, ohne Versöhnung keine Begnadigung usw.

 

Wer errettet ist, ist auch wiedergeboren und muß, um Kind Gottes zu sein, nicht getauft werden, nicht ein Heiligungsleben führen, nicht das Mahl gefeiert haben.

 

Die Errettung hat die Beziehung zur Ewigkeit; die Taufe jedoch nur zum irdischen Leben und gilt auch nur so lange. Ebenso hat das Brechen des Brotes für uns eine irdische Zeitbedeutung, darum: (1 .Kor. 11, 26b) ,,bis er kommt!" Und wenn der Herr Jesus gekommen sein wird, ist auch das Herrnmahl der Erinnerung beendet. Auch unser Wandel in Heiligung ist eine Weisung der Schrift und hat nur ausübende Funktion und Charakter auf dieser Erde. Unter gar keinen Umständen bedürfen die Glieder Seines Leibes in irgendeiner Form eine Bestätigung, Anerkennung oder ein Zeugnis der Welt! Wenn der ,Herr in Apg. 1, 8 sagt: ,,lhr sollt meine Zeugen sein", dann ist die verlorene Welt völlig ausgeschlossen. Wir sollen Zeugen den Verlorenen gegenüber sein, nicht aber umgekehrt. Auch hat der Apostel Paulus nie von den Gottlosen anerkannt werden wollen, ganz gleich, ob es in der Taufe, dem Heiligungswandel oder der Weisung zum Gedächtnis Seines Todes war. Die Bibel hat nur den Taufbefehl gegeben. Die Welt kann, aber sie muß nicht Zeuge einer Taufe werden. Eine ganz biblische Taufe fand beim Kämmerer statt, und da waren nur der Täufer und der Täufling zugegen. Das Brotbrechen kann im Beisein von Nichterretteten geschehen, sie sollten aber nicht daran teilhaben. Die Welt kann und darf unser Glaubensleben sehen, aber sie muß es nicht wahrnehmen; denn unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und dem Sohne Jesus Christus, welchen die Welt auch nicht sehen kann! ln den oben angeführten Begriffen werden in der jeweiligen Ausdrucksform auch die damit verbundenden Dinge erwähnt, bleiben aber unausgesprochen.

 

Errettung gebraucht das NT häufig in der Gegenüberstellung von Verlorenheit (Luk. 19, 10). Weil alle natürlichen Menschen verloren sind, hat uns Gott in großer Gnade das Evangelium gegeben. Dieses Evangelium verändert den Menschen und bringt den Menschen zu Gott. Mit dem ,,Errettetsein" ist das Evangelium keineswegs beendet. Auch die Ewigkeit sind die Erretteten noch dem Evangelium verbunden! Das sagt Paulus und stellt ,,das Kreuz", durch welches unsere Errettung ewigen Charakter trägt, heraus. Aber das Rettungswirken Gottes auf dieser Erde ist dann längst beendet. Und es gibt in der Herrlichkeit keine Erretteten, die aus Fegefeuer kommen. Und es gibt keine Erretteten die "Äonengerettete" wären. Die Errettung eines verlorenen Sünders liegt einzig im Willensbereich Gottes. Der Mensch selbst kann weder erretten, noch zu seiner Errettung etwas hinzutun. Aber ist er eingeladen, zu dem Erretter und Erlöser Jesus Christus zu kommen. Römer 5, 9-10 bezeugen uns klar, daß die an Jesum Glaubenden ,,völlig" errettet sind - mittels des Glaubens an das durch lhn vollbrachte Werk am Kreuz. Weil diese Errettung durch Gnade geschieht (Eph.2,5 + 8), liegt sie außerhalb unserer menschlichen Wirkung und schon gar nicht im Werk! Diese Errettung ist ,,ganz" zu Gott hin und bringt Erlösung von Zorn und Gericht (1.Thess. 1, 10; Joh.3, 17; 5,24). In Christo haben wir durch die und in der Errettung den unausforschlichen Reichtum der Herrlichkeit (Eph. 3, 8 + 16).. Was die Errettung vom Zorn anbelangt, haben wir auch an Offenb. 6, 16-17 zu denken. Paulus stellt nun klar und bezeugt in Eph. 1, 13, daß die so Erretteten mittels des Glaubens durch den Hl. Geist versiegelt und versichert sind. Daß unsere Errettung ewig ist, geht nicht allein eindeutig aus dem Gesamtinhalt der Schrift hervor, sondern dies beweisen auch die Bibelstellen von: Kol. 1, 13: ,,Der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und hat uns gestellt hinein in das Reich des Sohnes seiner Liebe." Das Reich des Sohnes endet keineswegs auf dieser Erde. Vielmehr beinhaltet das Reich des Sohnes Errettung, wie auch die Sündenvergebung und die ewige Erlösung (Vers 14). Titus 3, 5: ,,.. . errettete er uns, nicht aus Werken, ... sondern durch Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes." Das bedeutet: Die Errettung ist nicht aus Werken, wie Kleinmütige meinen: Nicht aus dem Werk des Herrnmahles und dessen Handhabung, nicht aus dem Werk der Taufe oder des Heiligungslebens etc. Nein, niemals aus der menschlichen Seite des Werkes, da sonst Ruhm bei Menschen wäre. Eine solche Lehre ist bereits Philosophie (Selbsterlösung infolge Erhebung von Eigenleistung). Hier wird die Rettung in Wiedergeburt und Geisterneuerung gelehrt !

Hebr. 7, 24-25: Weil Christus ein Priestertum in Ewigkeit hat, vermag Er auch ,,völlig" zu erretten. Auch hier finden wir ewigkeitsverbundene, völlige Errettung (nicht etwa irdische Rettung allein). 1.Petr. 1,9: ,,...indem ihr die Errettung der Seelen davontraget." Wäre die Errettung nur irdisch, so wären die Folgen dieser Falschlehre, daß die Seele nach Ablauf der Erdenzeit wieder verloren ginge. Das wäre schon ein anderes Evangelium. Hinsichtlich der Erkenntnis des Wortes vermögen wir in die Heilige Schrift nach Gottes Willen nur dann recht zu teilen,wenn wir die zwei großen Gegebenheiten auseinanderhalten:

 

A. Göttliche Seite

 

B. Menschliche Seite

 

 

A. Die göttliche Seite betrifft alle Gegebenheiten, welche nicht in unseren Händen liegen:,,Errettung, Erlösung, Versöhnung, Vergebung, Begnadigung, Rechtfertigung, Gotteskindschaft, Versiegelung, Salbung." Keiner der Menschen wird wagen zu behaupten, man könne auch nur eines aus dieser Aufzählung in eigener Sache tun. All diese Vorzüge sind uns in Christo geworden aus Gnaden. Dadurch hat der Mensch keinerlei Ehrenanteil an den genannten Gnadenvorzügen. Aber dieser geistlichen Güter teilhaftig zu werden, das bedeutet, sie empfangen und annehmen zu können, dazu braucht man die menschlichen Seite.

 

B. Die menschliche Seite wird von Gott respektiert. Gott gibt Freiheit, sich in der persönlichen Willensentscheidung, für oder gegen Gott zu entscheiden. Errettung und Verlorenheit sind seit dem Sündenfall im Garten Eden eine Frage der Entscheidung geworden. Zur menschlichen Seite gehört all das, was der Sünder zu tun vermag: ,,Erkennen, daß man verloren ist und daß nur Jesus retten kann; Sünden bekennen, Buße tun, glauben - daß der Herr vergibt, den eigenen Willen an Christus ausliefern; umkehren vom alten Weg, sich beschenken lassen und Gott dafür danken und lhn anbeten." Daher ist all dieses unser Tun letztlich noch ein Werk, welches uns nicht errettet; Gott aber erwartet unsere Umkehr als das Zeichen der Umgesinnung. Dieses Handeln (Bekehren, Buße, Glauben) ist uns als gottgewolltes "Werkzeug" gegeben, damit wir schließlich von Gott den Segen und den Reichtum seines Sohnes empfangen. Zur menschlichen Seite zählt nach der Errettung auch das Heiligungsleben und das Leben mit Jesus! Die Errettung ist allerdings weit mehr als die Heiligung selbst. Sobald die beiden Begriffe verwechselt werden, entstehen Sektenlehren, denn Glaubensgehorsam und Heiligungswandel sind zwar die tiefe Absicht Gottes, in der Beziehung zu uns jedoch lohnverbunden. Daher die Ausdrucksform der Schrift zur göttlichen Seite: ,,Laßt euch erretten (Apg. 2, 40), ,,laßt euch versöhnen" (2. Kor. 5, 20) usw., weil Gott allein solches tun kann. Hingegen spricht die Schrift zur menschlichen Seite, also ,,unser Handeln" und sagt: ,,Glaubet (Mark 5, 36), tut Buße (Apg. 2, 38), bekehret euch (Apg. 3, 19)", also Dinge, die wir zu vollziehen haben, die aber auch unserer menschlichen Freiwilligkeit unterstellt sind. Nicht aber sagt die Bibel: ,,Salbt euch, rechtfertigt euch, erlöst euch, versiegelt euch" usw. Aus den vorgenannten Gründen stellt Paulus über alles das Kreuz Jesu;

 

,,DAS KREUZ" (Gal.3, Vers 1).

 

O ihr unverständigen Galater, wer hat euch verzaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden ist? Dieses Kreuz ist das reale und symbolische Zeichen der Errettung! Es ist das Siegeszeichen aller wahrhaften Kinder Gottes und wirkt gestern wie heute. Nur nüchterne Christen sind zugleich auch objektiv. Daher blicken wir jetzt in aller Nüchternheit in den Himmel, nachdem der treue Herr Seine bluterkaufte Leibesgemeinde aufgenommen hat.

 

Die Fakten ,,daß" und ,,wie"

 

Der Blick in die Herrlichkeit des Himmels beantwortet uns die entscheidendste Frage, nämlich: ob wir errettet sind! Sobald die im NT erwähnte Errettung auf Erden geschehen ist, befinden wir uns dort ,,ewiglich". Wir sind Bestandteil (Glied) Seines Leibes, des einen Leibes Christus. Ja, wir sind ,,der Christus"! Zwar ist Jesus das Haupt, wir aber die Glieder. Wir sind Glieder an seines geistlichen Leib. Deswegen sind alle Kinder Gottes darin gleich: sie sind ,,Glieder Seines Leibes"! Da ist es völlig unwichtig, ob die einzelnen Gläubigen: wie durchs Feuer gerettet wurden (1.Kor. 3, Vers 15), oder durch Gottes Gericht von der Welt genommen werden mußten (1.Kor. 11,30; 1.Kor. 5,5; Apg.5, 1-13 usw.), ob die Gläubigen einer Gemeinde angehörten, welcher Gemeinde-Richtung sie angehörten, ob sie getauft waren oder nicht, ob sie gehorsam oder ungehorsam waren usw. Allein entscheidend ist hier die ,,Errettung", welche jenes ,,daß" ausmacht: ,,daß" wir eben errettet sind, ,,daß" wir die kostbare Errettung aus Gnaden empfingen. Das größte Wunder aller Zeiten für uns wird sein, daß wir selbst dabei sind und die Herrlichkeit Gottes genießen. Merken wir uns die Lehre des Wortes Gottes: es kommt allein darauf an - ,,daß" wir errettet sind, um ewig den Herrn zu sehen. Der Blick in die Herrlichkeit des Himmels zeigt uns dann die zweitrangige Seite; es ist die des Wandels auf Erden. Und weil das Leben mit Jesus unserer Verantwortlichkeit obliegt, äußert sich der Erdenwandel im himmlischen Lohn! Nicht in der Stellung der Gotteskinder als solche, sondern auf der Lohnseite wird es große Unterschiede in der Herrlichkeit geben. In der Auferstehung wird jedem einzelnen der Lohn zuteil (1.Kor. 15, 41-42). Der himmlische Lohn ist der Ausdruck unseres Leben mit Jesus, wobei entscheidend sein wird: ,,wie" unser Verhalten in der Gemeinde war, ob wir uns hatten taufen lassen, ob unser Leben im Gehorsam zur Schrift gefunden wurde usw. Dabei wird im Vordergrund die alles übersteigende Liebe von unserem Herrn gesucht und beurteilt werden; die Liebe übersteigende Erkenntnis wird jedoch Lohnesverlust nach sich ziehen. Nur jenes Werk wird Lohn empfangen, das vorher von Gott an uns gewirkt und von uns auch ausgeübt wurde. An vorderster Stelle rangiert die Liebe Christi - die Liebe zu Jesus hin , welche darin gesehen werden soll, ob wir einander lieben. Viel, viel aufrichtige Aufopferung wird vergeblich getan worden sein, weil sie nichtaus der Triebkraft der Liebe Jesu geschah. Andererseits wird nicht die geringste Arbeit in der Abhängigkeit vom Herrn unbelohnt bleiben. Nachdem also die wichtigste Frage, ,,daß" wir errettet sind, geklärt ist, kommt es dann auf das ,,wie" wir auf Erden wandelten an. Das ,,daß" verherrlicht Gott hin zur Leibeszugehörigkeit, das ,,wie" verherrlicht Gott zur Lohnesseite hin. Die Errettung durch Gnade hat Gott allein in der Hand (daß), den Lohn zu haben, wurde uns durch Gehorsam und Wandel in die Hand gelegt (wie). Niemand wird es schwerfallen, den aufgezeigten Gedanken zu folgen, wenn Leitung durch den Geist Gottes vorliegt. Ob der Herr auch den hieraus resultierenden Glauben im Gehorsam findet, liegt in unserer freien Willensentscheidung. Errettung in Gnade ist göttliche Seite, Wandel und Lohn ist die menschliche Seite. Zurückkommend zum Thema ,,Errettung" stellen wir fest, daß sie in die Ewigkeit geht. Das Wort Errettung gebraucht die Bibel für jene, die zu unterscheiden sind von den Verlorenen. Eine dritte Gruppierung gibt es in der Schrift nicht. (Breiter und schmaler Weg). Unter Errettung verstehen wir etwas, was in äußerster Gefahr ist - das muss man retten (Zustandsveränderung herbeiführen). Nicht, daß die Gefahr als solche beseitigt wird, sondern, daß aus der bestehenden Gefahr eine Herausrettung erfolgt. Für Gott bedeutet die Errettung, jemanden aus der Verdammnis in die errettende Sicherheit zu bringen. Man könnte es vergleichen, wenn ein Ertrinkender an Bord eines Schiffes gezogen wird. Es ist aber nur ein Vergleich. Das NT lehrt keine Fleischesrettung, sondern Rettung der Seele (Hebr. 10, 39; Matth. 16,26; Luk.21, 19).

 

Erlösung ist ein neutestamentlicher Begriff und drückt das Mittel der Errettung aus. Es gilt nach Eph. 1, 6-7 einen Preis in der Höhe zu geben, daß die Gebundenheit im Abtausch gelöst werden kann. Der Loskauf erfolgte durch die Gabe des teuren Blutes Jesu (1. Petr. 1, 18). Materielle Werte, ob Gold oder Silber, vermochten nicht, uns aus dem versklavten Zustand der Sünde herauszubringen. Mit dieser Erlösung (Römer 7, 14) sind alle Anrechte der Sünde und der daraus entstandenen Schuld erloschen. Alle Erretteten sind Erlöste, ohne gewisse Unterschiedlichkeiten bei den Gläubigen, alle sind durch ,,einen Preis erkauft". Deshalb ist bei allen die gleiche Vergebungswirkung ,,völlig", nicht halb! Die Erlösung geschieht zeitlich, sofort bei der Errettung und beides schließt die Seele ein. Die Erlösung des Leibes beginnt zwar schon hier bei mit einem Leben in Heiligung. Aber, sobald der Herr kommt und den sterblichen Leib in die Gleichheit Seines Leibes der Herrlichkeit verwandelt, ist die Heiligung erfüllt.

 

Versöhnung nach 2. Kor. 5, 18-21 ist, wenn ein einstiger feindseliger Zustand ein Ende findet. Eine Seite kann nicht versöhnen, es wird eine Verständigung beider Seiten gebraucht. Auch dann, wenn Christus gekommen ist, die Welt mit sich versöhnend (2. Kor. 5, 19), so ist die Welt dennoch nicht versöhnt, sondern verloren. Aber weil auch wir aus der Welt kommen, hat Christus uns, (die einstige Welt) nunmehr versöhnt, weil wir die Erlösung haben und die Errettung annahmen. lnfolge der Versöhnung ist also der Kriegszustand mit Gott aufgehoben worden, und da wir Entfremdete und Feinde waren, hat Gott uns versöhnt (Kol. 1, 20-21, so auch Römer 5, 10). Das Kriegsende bringt neuen Frieden; es ist nun der Friede mit Gott, der uns geworden ist durch das Blut Seines Kreuzes. Auch gibt es nun ein Versöhnen unter den Gläubigen (Matth. 5, 24). Weil wir mit Gott versöhnt sind, kann unter den Erretteten kein Kriegsrecht mehr gelten. Daher kann unter Gotteskindern, die ja mit Gott aufgrund göttlicher Vergebung versöhnt sind, auch nur dann Versöhnung einziehen, wenn sie einander vergeben. Die Versöhnung mit Gott hat Ewigkeitswerte, während unterlassene Vergebung gegeneinander spätestens am Richterstuhl des Christus geordnet wird.

 

Vergebung nach Eph. 1 , 7 ist eine freiwillige Angelegenheit - dessen, dem das Unrecht angetan wurde - dem Schuldigen gegenüber. Das größte Unrecht haben wir Gott mit der Dienstbarkeit und Bereitschaft zur Sünde angetan. Dennoch hat uns Gott in Christo die Vergebung gebracht, obgleich wir noch gar nicht darum gebeten hatten. Seither vergibt Gott jedem Sünder, der aufrichtigen Herzens zu lhm kommt. Nur Errettete haben volle Vergebung im Blute des Lammes. Die durch Gott uns gewordene Vergebung reicht bis in alle Ewigkeit, wogegen die Vergebung gegeneinander irdischen bzw. Lohnescharakter trägt. 1.Joh. 2, 12 bringt uns die Basis der Vergebung, welche sowohl auf der Seite Gottes, als auch auf der Seite der Menschen zu geschehen hat. Da geht es ,,um Seines Namens willen". Weil der Name Jesus so unendlich groß, ja über alle Namen ist, hat Gott nur in diesen Namen Jesus die Vergebung gelegt. Vergebung ist eine vollkommene Beseitigung von Schuld, die nicht durch Werkleistung beglichen werden kann. Sobald Gott gegenüber einem Sünder die Schuld vergeben hat (1 .Joh. 1, 9), existiert diese Sünde aufgrund der göttlichen Vergebungszusage nicht mehr (Hebr. 10, 17), und Gott will dieser Sünden dann nie mehr gedenken. Gleichso sollen auch wir einander vergeben, wie Christus uns vergeben hat und nicht mehr sagen: ,,lch habe dir zwar vergeben, aber vergessen kann ich es dir nicht"! Oft wird gerade an den Kindern gläubiger Eltern gegenüber den aus der Welt Geretteten festgestellt, daß letztere durch gründliche Umkehr zu Glauben und Buße ein viel innigeres Verhältnis zu Jesus pflegen, als die in wohlbehüteten Häusern der Gläubigen aufgewachsenen. Der Grund liegt durchweg in der Vergebung. ,,Denn wem viel vergeben ist, der liebt viel." Die Stelle von Lukas 7, 47 gibt uns gerade hier viel Licht. Nur solche ,,Erretteten" erhalten durch die ,,Erlösung" die notwendige ,,Vergebung", worin ihnen die ,,Versöhnung" zuteil geworden.

 

Begnadigung nach Römer 11, 30-31 ermöglicht dem schuldigen Sünder vom Grundsatz her die ,,Errettung". Gnade (Begnadigung) kann nur einem Schuldigen gegenüber ausgesprochen werden. Darum steht die Gnade im souveränen Willensbereich Gottes; ein Schuldiger hat keinen Rechtsanspruch darauf, noch liegt lnanspruchnahme verdienstweise vor. Schuld zieht Strafe nach sich, es sei denn, daß die Barmherzigkeit Gnade walten läßt. Eine einleuchtende Erklärung finden wir im Verhältnis des ,,Gläubigers einem Schuldner" gegenüber. Erläßt der Gläubiger die ganze Schuldsumme, so tritt aufgrund der Gnade der Schulderlaß ein, wodurch der Schuldner ohne Kapitalbeitrag völlig frei ist. Schuld gegeneinander (Matth. 18, 32-33) bewirkt auch Schuld vor Gott (Matth. 6, 12 und 14). Erläßt ein Gläubiger einem anderen die Geldschuld, so ist die erwiesene Gnade vor Gott gültig, und er ist vor lhm in dieser Sache ,,frei". Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus wird wirksam, wenn der Sünder seine Schuld eingesteht. Dann schenkt Gott ihm ,,Begnadigung" für die ganze Schuld seines verwirkten Lebens (Röm. 5, 18). Darum ist er ab dem Augenblick seiner begnadigenden Errettung frei und steht nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes (Römer 6, 18, 22-23). Jene hat der Sohn recht frei gemacht (Joh. 8, 36).

 

Rechtfertigung nach Römer 5, 1 kann nur dort sein, wo berechtigterweise Anklage erhoben war. Unter dem Ankläger erkennen wir Satan als den Verkläger der Brüder (Offenb. 12, 10). Auch dann, wenn der Feind der Urheber unserer Sünden ist, so hat er doch das Recht der Klage, weil wir die Sünden nicht allein geliebt, sondern auch getan haben. Und weil der Feind zur Klage unsere Gewissen benutzt, schließt die Rechtfertigung sowohl die Reinigung des Herzens als auch des Gewissens ein (Apg. 15, 9). Recht gesprochen wird seitens Gottes nur da, wo Errettung stattgefunden hat. Die Errettung vollzieht sich, auch dann, wenn sie aus Gnaden geschieht, ,,durch das Mittel des Glaubens", des von Gott gegebenen Glaubens. Deshalb redet die Schrift von der ,,Rechtfertigung aus Glauben" (Römer 5, 1; 10,6; Gal. 3,8; 3, 24 usw.). Ja noch mehr, bei der Bekehrung wird der Sünder in die Rechte Gottes gestellt. Weil er glaubt. Das bedeutet: Gott sieht den einstigen Sünder nicht mehr als Sünder, sondern er seiht ihn völlig sündlos und schuldlos im Zustand der Errettung durch das Blut des Lammes (...im Glauben an Sein Blut (Römer 3, 25). 

Darum, weil Gott uns die Rechtfertigung gegeben hat, kann uns niemand - auch nicht der Feind verklagen (Römer 8, 1). Tut er es doch, so stehen wir nicht fest genug im Glauben, denn Gott hat uns schon gerechtfertigt.

 

Gotteskindschaft hat es im Alten Testament nicht gegeben, deshalb redet der Apostel von den Gotteskindern - als: ,,jetzt" (1.Joh. 3, 2), nicht aber, daß es solche früher schon gegeben hätte. Die Gotteskinder leiten ihre himmlische Abstammung von einer Geburt ab. Johannes nennt den Vorgang in Kapitel 3, 5: ,,von neuem geboren werden". Gleichso wie ein kleines Kind im Leibe des Fleisches zur Welt kommt - dieser Geburt eine Zeugung vorausgeht - vollzieht sich auch die neue Geburt. Es ist eine Geburt nach dem Geiste, die auch Wiedergeburt genannt wird (Titus 3,5). Die notwendige Zeugung ist zwar Sache des Vaters (Zeuger), denn Kinder stehen eben mit dem Vater in enger Beziehung, hier jedoch ist die Zeugung durch den Hl. Geist vollzogen (1.Petr.1,3).

Eine geschehene Geburt kann nicht rückgängig gemacht werden. Wer errettet ist, besitzt die Gotteskindschaft bleibend, denn der Same ist unverweslich (1. Petr. 1, 23). Von der Kindschaft her gehören wir eigentlich dem Vater Damit aber die Leibesgemeinde dem Haupte Jesu zugetan werde, hat der Vater diese Seine Kinder dem Herrn Jesus gegeben (Hebr. 2, 13). Daher sind wir nicht Kinder des Herrn Jesus, wohl aber Kinder des Gottes und Vaters. Somit gehören wir zur Familie Gottes, sind göttlichen Geschlechts und erbberechtigt all der himmlischen Herrlichkeiten. Welch gewaltiges Ausmaß schließt doch unsere Errettung in sich! (Röm.8, 16-17.)

 

Versiegelung nach 2. Kor. 1, 22 ist Sache Gottes an Erretteten. Hier ist jedoch zu beachten, daß wir zuerst Christus im Glauben anzunehmen haben, um dann erst versiegelt zu werden (Eph. 1, 13). Da der Glaube allein nicht rettet, braucht man die Errettung, die wir in der Wiedergeburt finden (Matth. 25, 1-13). Die Versiegelung hat aber keine Beziehung bis hin in die Ewigkeit, sondern nur bis auf den Tag der Leibeserlösung (Eph. 4, 30). ln der Herrlichkeit brauchen wir keine Versiegelung mehr. Daher ist die Versiegelung ftir jeden Erretteten - und nur in der Zeil des Erdenwandels - damit die ,,neue Schöpfung" nicht durch die Sünde zerstört wird (1.Joh. 3, 9). Das Gottgeborene kann nicht sündigen. Nicht jeder Glaubende (törichte Jungfrauen), wohl aber jeder Errettete, empfängt als Gabe das Siegel durch den Hl. Geist. Das Siegel der Unantastbarkeit für die Zeit unseres Erdenlebens hat also die zeitliche Begrenzung bis zum Tag Jesu Christi, denn beim Herrn und mit einem Herrlichkeitsleib vermag uns außenbefindliche Sünde nichts mehr anzuhaben. Wenn aber der letzte Feind zum Schemel Seiner Füße ist, ist gleichzeitig der Sündenschaden beseitigt. Das Siegel ist somit das Erkennungszeichen Gottes, wie auch die Bestätigung und Legitimation der bluterkauften Schar Seiner Leibesgemeinde.

 

Salbung nach 1. Joh. 2,20 und 27 betrifft jeden Erretteten und hat ihre Wirkungen hin zum Dienst. Aaron, im Blick auf Christus, wurde allein ohne Blut gesalbt. Die Söhne Aarons (geistlich also wir) vermögen erst nach der Blutbesprengung und in der Verbundenheit mit dem Aaron die Salbung zu erhalten. Weil Christus sündlos war, konnte der Hl. Geist nach der Zeugung als in einem geheiligten Gefäß wohnen. Obgleich auch wir durch den Hl. Geist gezeugt sind und unser Leib der Tempel des Hl. Geistes geworden ist, wohnt Er bei uns, jedoch von Sünden umgeben. Darum sind wir in Verbundenheit mit lhm die Geheiligten in Christo Jesu (1. Kor. 1, 2). Nur Christus in der Vollkommenheit Seiner Heiligkeit konnte in der Weise mit Heiligem Geiste gesalbt werden (Matth. 3, 16-17; Apg. 10, 38). Unsere Salbung offenbart sich erst nach der vollendeten Leibeserlösung. Nur so, und in Verbindung mit lhm, unserem Herrn, werden wir nach Hebr. 1, 9 als Seine Genossen gesalbt. Ob die Welt uns als Gesalbte erkennen wird? Denn alle Erretteten sind doch gesalbte Menschen.

 

Nachsatz

 

Zusammenfassend gelangen wir zum Schluß über die 9 wichtigen Bezeichnungen des Wortes Gottes über unsere Errettung. Das, was uns die Schrift lehrt, sind die mannigfaltigen Ausdrucksformen, die durchaus nicht ein und dasselbe bedeuten, wohl aber die Vielseitigkeiten göttlicher Beziehungen in einem Gliede Seines Leibes offenbaren. Wie nötig ist doch die Belehrung von oben in der Erkenntnis: alles das hat Gott in Seiner Hand; wir kleinen Menschen haben keinerlei Veränderungsanteil - auch nicht den allergeringsten. Deshalb bedarf Gott keineswegs der menschlichen Gegebenheiten, um Seine heilsgeschichtlichen Ziele göttlicher Vorsätze zur Ausführung zu bringen. Die uns Gotteskindern geschenkten Tätigkeiten wie: Herrnmahl, Heiligung des Lebens, Taufe usw. stehen schon deshalb an zweiter Stelle, weil ,,wir" dies zu tun haben, und unser Tun ist sämtlich von großer Unvollkommenheit gezeichnet. Das, was Gott tut, ist vollkommen. Wird also die unvollkommene menschliche Seite, Herrnmahl, Leben in Heiligung, Taufe usw. über die 9 Punkte von Gläubigen in besonderer Art betont, liegt nicht nur Unkenntnis der Schriftlehre vor. Gleichzeitig stellt man die wichtigsten Dinge an den Schluß. Dies bedeutet aber auch eine Hintenanstellung des Herrn selbst. So wollen wir um Jesu willen nicht mehr die uns betreffenden unvollkommenen Dinge (auch dann, wenn der Herr sie fordert) mit den vollkommenen unseres Gottes vereinigen. - oder gar die uns geheißenen Tätigkeiten noch über Gott und Sein Wirken stellen. Wie töricht kann der Mensch ohne genügend Erkenntnis Gottes sein.

 

nach der Mitschrift eines Vortrags von Werner Bergmann